Die Königsetappe wird heute leider nicht ganz so königlich. Das liegt daran, dass der Wald gekalkt wird – aus der Luft – und damit einige Hauptwege oberhalb von Waltersdorf gesperrt sind. Ich muss deshalb die Tour etwas umplanen und kurz vorm Oberen und Unteren Bornweg drehe ich ab und es geht am Wald- und Wiesenrand durchs „Bankenviertel“ 😅 hinunter nach Waltersdorf. Damit entgeht mir leider der Kammweg, schade. Aber man sollte immer alles positiv sehen, also – ich erspare mir einige Höhenmeter und zwei bis drei Kilometer. Mein Weg führt mich dann wieder hinauf, vorbei am Butterberg und schließlich biege ich am Hohlsteinweg zurück auf „meinen“ Oberlausitzer Bergweg ein. An der kleinen Rosenthaler Schutzhütte lege ich eine Pause ein – und werde vom Hubschrauber überrascht. Der Kalkbehälter schwebt fast über mir. Hier scheint wohl ein Lagerplatz zu sein. Auch ein großer LKW kommt plötzlich ran. Ich schultere den Rucksack und ziehe schnell weiter. Und zwar hoch zu den Nonnenfelsen, durch Felsenschluchten wieder hinab und an den Jonsdorfer Gondelteich. Es gibt keine Jahreszeit, in der man nicht ein Softeis essen kann, sage ich mir und warte genießend auf der überdachten Terrasse einen kleinen Schauer ab. Von hier geht es nun bergab und bergauf entlang des Sagenpfades rüber bis nach Hain und dann? Dann steige ich rund 300 Höhenmeter hinauf zum heutigen Ziel, zur Hochwaldbaude hinauf, schnaufend mit vielen kleinen Pausen. Kurzer Abstecher vorher noch zum Hochwaldturm, es nieselt, ich spar mir den Aufstieg und laufe rüber zur Baude. Von der Terrasse aus – über die übrigens genau die deutsch-tschechische Grenze verläuft – habe ich dann einen fantastischen Weitblick, trotz nicht so schönem Wetter. Seitlich sehe ich viele Gipfel, die Lausche – mit 793 m der höchste Gipfel hier und sogar der höchste östlich der Elbe (!) – außerdem den tschechischen Rollberg (696 m), Tölzberg (591 m), den runden Limberg (665 m) fast in der Nähe und viele viele mehr. Woher ich das weiß? Von vielen Infotafeln, die die sichtbaren Berge der Umgebung gut darstellen und mir die passenden Daten liefern. Der Wind ist kalt und so reiße ich mich los und gehe schnell in die warme Baude. Dabei fällt mir auf, dass ich bisher immer nur im Oktober hier war, nun zum dritten Mal …
16. Oktober 2025 – bis zur Hochwaldbaude

Eine wunderschöne Tour. Sehr abwechslungsreich. Das erste Mal waren wir im November 1964 auf unserer Hochzeitsreise dort. Lange her, aber dann in Abständen immer wieder mal. Auch auf der tschechischen Seite, wo zur damaligen Zeit die Wanderwege besser ausgebaut waren als bei uns Ich wäre gerne noch einmal mit dabei.