Ausgeschlafen, gemütlich gefrühstückt und erst um zehn starte ich. Der Himmel ist wolkenverhangen, es weht ein straffes Lüftchen, um es nicht gleich Wind zu nennen. Heute scheint es eine tolle Uferwanderung zu werden, sagt zumindest die komoot-Planung. Gleich acht Seen zähle ich. Doch bereits der erste, der Tiefensee ist nicht zu sehen. Wer weiß, ob es ihn überhaupt noch gibt. Oder die Pflanzen verdecken ihn. Beim zweiten, dem Gamensee entscheide ich spontan, kurz schwimmen zu gehen. Das Wasser ist schon nicht mehr kalt und ich schwimme und schwimme. Inzwischen verdunkelt sich der Himmel weiter und es dauert nicht lange, bis die ersten Tropfen fallen. Es schüttet nicht, aber es regnet kontinuierlich. Unter einer riesigen Buche stelle ich mich unter und warte ab. Ich werde zwar weiter nass, aber nicht sehr. Bald hört es auf und ich kann weiter. Heute gibt es viele enge Wald-und Wiesenwege, die sich durch den Wald und entlang der weiteren Seen schlängeln. Nachteil? Schuhe und Hosen haben keine Gelegenheit, zu trocknen. Immer wieder streifen mich die nassen hüfthohen Gräser und Brennnesseln. Da es aber nicht kalt ist und auch der Wind nachlässt, stört es nicht. Ich entdecke auf der Karte eine Schutzhütte und steuere sie für ein verspätetes Mittag an. Sie ist aber leider zerfallen und so nehme ich daneben auf einem Stamm Platz. Ei und Apfel schmecken trotzdem. Schließlich erreiche ich den Campingplatz, am Gamensee. Den Namen hatte ich doch heute schon mal. Den See gibt es also gleich doppelt…
6. Juni 2025 – 66-Seen-Weg – Etappe 4 – Von Trampe zum Gamensee
