2024-05 Beetzsee

Ich beginne meine heutige Tour im Ketzür mit Emma. Also Emma ist eine Hündin mir unbekannter Rasse, die lieber mir zornig folgen möchte, als auf ihre Frauchen zu hören. Ich „jage“ sie zurück zum Auto und folge nun dem Gesang der Nachtigall. Es wechselt von Feldweg zu Landstraße, dann wieder Wiesenweg und nochmal Landstraße. Kurz vorm Lindenhof – „Fliedners Wohnen auf dem Lindenhof“ – biege ich ab in den Wald und in eine Mückenhochburg. Keine Zeit, um nachzuschauen, ob ich richtig bin. Bin ich nicht! Und so gerate ich auf einen Feldrand, mannshoch neben mir Getreide, regennass, ebenso wie die hüfthohen Gräser auf der anderen Seite. Es dauert keine zwei Minuten und meine komplette Wanderhose, die Ärmel und mein „Mückenabwehrwedeltuch“ ist klitschnass. Egal, weiter, weiter, denn die Mücken lassen sich nicht abhängen. Endlich ein breiter Feldweg, entlang an Spargelfeldern. Zeit für Mückenerholung und Hosentrocknung. Beides gelingt. Und bei der ersten Gelegenheit lege ich eine Pause am Ufer ein, neben mir im Schilf, weit weg, höre ich eine Rohrdommel. Später, meine Sachen sind inzwischen beim Wandern getrocknet, mache ich einen Abstecher zum (Zitat Komoot-Highlight)„kleinen, aber feinen FKK-Stand“. Ein kleiner Knirps winkt dort jedem Boot, egal ob Kajak, Haus- oder Motorboot zu. Echt was los, Pfingstmontag auf dem Beetzsee. Vor knapp einem Jahr war ich hier auf Etappe 15 meiner Havel-Trekkingtour hier schwimmen. Kurz danach schwirren an einem Tümpel 2 Eisvögel an mir vorbei, haarscharf. Zu schnell, um die Handykamera zu zücken. In Brandenburg an der Havel habe ich dann die Hälfte der Strecke geschafft. Am Himmel und in der Wetter-App droht ein Gewitter. Ich hoffe, ich überlebe es. Am Stadtrand, an der Straße entlang zu laufen ist natürlich wenig attraktiv. Anders wäre es, wenn ich heute Zeit hätte, weitere Wald-Möpse zu suchen. Aber das verschieben wir auf den nächsten Besuch. Ich ertappe mich dabei, trotzdem links und rechts des Weges zu schauen, ob sich einer der Möpse hier versteckt hat. Nein, hat keiner. Inzwischen donnert es hinter mir. Mein Schritt wird schneller. Die zweite Wanderhälfte spule ich routiniert ab, wenig Beetzsee-Blick, viele Felder, also Spargelfelder, viele Fahrradwege. Es donnert jetzt neben mir, ich beruhige mich, das ist weit weg und sicher halb so bedrohlich, wie die App fürchten lässt. Ich habe also überlebt. Und dann war es nur noch einer … Also einer von den 10 größten Seen Brandenburgs. Oder eben noch 15, jetzt wo es plötzlich 25 geworden sind …

6:27 h in Bewegung
7:37 h unterwegs

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