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Wandern in Madeira 2023/2024

An der Sonnenspitze Madeiras

Die Bilder stammen im Moment noch alle vom Handy. Erst wenn ich wieder zuhause bin, werde ich diese ergänzen oder austauschen mit den Fotos, die ich mit der  Spiegelreflex „geschossen“ habe. Das erfordert aber erst Sichern, Sichten, Bearbeiten, Auswählen …..

  1. Tag: Auf nach Madeira!
  2. Tag: Der grüne Norden
  3. Tag: Im Lorbeerwald
  4. Tag: Zum westlichen Ende Madeiras und Silvesternacht
  5. Tag: Küstenwanderung und Bananenplantagen
  6. Tag: Ausflug nach Funchal
  7. Tag: Nach Ribeira Brava
  8. Tag: Adeus!

1. Tag: Auf nach Madeira
“Flug nach Funchal und Transfer nach Ponta do Sol”
(Reisebeschreibung von “Wikinger-Reisen)

Alles hat perfekt geklappt. Der Flug war etwas ruckelig, die Anschnallzeichen verloschen nur selten. Wir hatten die drei Sitze für uns alleine, konnten also ab und zu die Beine ausstrecken. Pünktliche Landung, Uhren eine Stunde zurückgestellt, Koffer beide auch angekommen und schon wurden wir von Rosana in Empfang genommen. Ebenso wie weitere Wikinger, die mit uns geflogen sind oder kurz danach von München ankamen. Nur der Düsseldorfer Flieger kommt erst später, also starten wir den Transfer nach Porto do Sol, im Süden direkt am Atlantik. Nach einem kleinen Wechsel im Hotel vom ersten Stock hoch in den dritten saßen wir glücklich und zufrieden auf dem Balkon. Nicht lange, denn wir wollten noch Verpflegung und Getränke einkaufen. Alles ist hier steil, auch der Weg zum Supermarkt. Aber zu schaffen, auch wenn der Rucksack auf dem Heimweg schon recht schwer war. Jeder Liter wiegt eben ein Kilo und wir hatten einige davon. Und die brauchen wir auch, denn morgen beginnen die Wanderungen. Heute aber genießen wir den Ausblick … 

2. Tag: Der grüne Norden
“Im Norden der Insel bei Boaventura liegt das kleine Dorf Lombo do Urzal. Hier
beginnt unser kurzer Anstieg zur Levada dos Tornos, dem Ursprung des mit 109
km längsten Wasserlaufes Madeiras. Wir durchqueren einen wunderschönen Wald
und gelangen auf einem alten Forstweg nach Fajã do Penedo (GZ: 3 – 4 Std., +
150 m, – 100 m).”
(Reisebeschreibung von “Wikinger-Reisen)

Wir tauschen heute Tour 1 gegen 4, um dem Regen im Süden zu entgehen. Der Bus bringt uns abenteuerlich in den Norden und setzt uns in Lombo do Urzal ab, etwas vor dem geplanten Start. Ziemlich steil steigt unser Weg an, hoch durch den Ort, hoch zur Levada. Das sind schon einige Höhenmeter, die wir uns da hoch kämpfen. Starker Einstieg am ersten Tag. Dann aber geht’s an das Typische, an eine Wanderung entlang einer Levada. Verlaufen kann sich da keiner, höchstens „vertreten“, wie eine Mitstreiterin schmerzhaft feststellen musste. Der Schock über den Sturz war aber (Gott sei Dank) größer als die Verletzung. Und so stiefeln wir alle wieder gemeinsam Richtung „Origem da Lavada“, von Rosana – unserem Guide – übersetzt mit „Mutter der Levadas“, der Ursprung. Die Levada, an der wir heute unterwegs sind, die Levada dos Tornos ist wohl die längste hier auf Madeira, und auch die jüngste und modernste, erst 1966 in Betrieb genommen. Sieh mal an, Levadas werden also im Betrieb genommen. Ich muss noch einiges nachlesen. Wir erfahren von Rosana viel zu den hier vorkommenden Bäumen, bekommen den Stinklorbeer, einen HeidelbeerBAUM, die Maiglöckchen-Zimterle und einen Avocadobaum gezeigt. Auch eine Orchideenart wächst am Wegesrand, nur blühte sie nicht. Die geplanten knapp 9 km verlängern sich durch den vorgerückten Start und den Abzweig zum Ursprung der Levada schließlich auf 13,5 km. Souverän schafft das jeder der Gruppe. Der Bus wartet in Fajã do Penedo auf uns und mehr oder weniger erschöpft – also der eine mehr, der andere weniger – klettern wir hinein. Belohnung ist noch ein Zwischenstopp an der Portados Bar. Der Umsatz an Bier und Kaffee steigt mit unseren Eintreffen sprunghaft an. Und auf der dann folgenden Rückfahrt in unseren Süden genießen wir die spektakulären Ausblicke auf Schluchten und den Atlantik. Regen gab es heute übrigens keinen.

3:51 h in Bewegung
5:11 h unterwegs

Aufzeichnung komoot von „Wanderro u t e“

3. Tag: Im Lorbeerwald
“Unsere Wanderung beginnt auf der Hochebene Paúl da Serra in 1.400 m Höhe. Entlang der Levada Rabaças gelangen wir in den Lorbeerwald. Mit mannshohen Baumheiden, Maiblumenbäumen, Mahagoni- und Lorbeerbäumen, rauschenden Wasserfällen und zahlreichen Quellen ist er ein kleines Paradies. Wir steigen in die Schlucht von Rabaçal ab und wandern zum Risco-Wasserfall (GZ: 4 Std., + 200 m, – 400 m).”
(Reisebeschreibung von “Wikinger-Reisen)

Tag 3 – Tour 2. Um zu beginnen, befördert der Bus uns hoch auf 1.300 m Höhe, rein in den Nebel und das Nieselwetter. Die Temperatur? Eiskalte 14 Grad. Nun muss erst der Kreislauf eingeschaltet werden. Aber das geht schnell, der Einstieg in die Levada do Alecrim hilft dabei. Knapp über unseren Köpfen ein geheimnisvolles Blättermeer, neben uns die Levada, da lässt sich die Sonne nicht lange bitten und lugt ab und zu durch die Wolken, und sogar durchs Blätterdach. Wieder gibt es heute einen Abstecher, zu einem Wasserfall, beim Lagoa da Dona Beja. Das soll sogar ein Badesee sein. Wir baden aber nicht, sondern machen nur die üblichen schönen Fotos und wandern wieder zurück und dann hinab zum Casa do Rabaçal, unsere heutige Einkehrmöglichkeit. Die müssen wir uns aber erst noch echt verdienen. Der Weg dahin ist steil, „treppig“ und oft auch sehr rutschig. Drei kleine Stürze sind zu verzeichnen, bzw. zu ertragen, denn oft tut auch das Zusehen weh! Wir lernen am Wegesrand wieder neue Fauna kennen, heute ist der LöwenzahnBAUM an der Reihe, später dann auch einen Petersilienbaum. Oder hieß der Karottenbaum? Beim Mittag in der Casa do Rabaçal versuchen Dutzende von madeirischen Buchfinken uns das Essen streitig zu machen. Wohl vergleichbar mit unseren heimischen Spatzen. Frisch gestärkt nehmen wir den kleinen „Rest“ der Wanderung in Angriff. Treppen bergab durch einen verwunschenen Wald, schließlich 15 min durch den “Túnel do Rabaçal “, beleuchtet mit unseren Handy-Taschenlampen, neben uns im Dunkeln wieder die Levada, und schließlich noch ein wunderschöner Höhenweg bis zum Parkplatz. Der Bus wartet bereits.

2:48 h in Bewegung
4:36 h unterwegs

Aufzeichnung komoot von „Wanderro u t e“

4. Tag: Zum westlichen Ende Madeiras
“Auf zum Leuchtturm von Ponta do Pargo! Hier misst die Steilküste 380 Meter und bietet fantastische Ausblicke …“ (Ausschnitt Wikinger Tourenbeschreibung einer anderen Madeira-Reise)

Ich glaube, unsere heutige Tour stand nicht im Plan, aber das soll uns nicht abhalten. Nur 62,5 Prozent der Gruppe kommen mit, als der Bus uns zum Startpunkt bringt. Unser Guide Rosana ist mit 100 Prozent dabei und erzählt uns schon im Bus viel Wissenswertes über die Besiedlung Madeiras. Ob ich mir alles merken kann? Mitten an einer Hauptstraße steigen wir in die Levada Nova ein und durchqueren anschließend ein Brandgebiet. Hier hat es im Herbst 2023 gebrannt. Wenn man die „alten“ Nachrichten googelt, war das nicht ohne. Nun haben sich bereits wieder Farne im strahlendem Grün durchgekämpft und auch an den Eukalyptusbäumen sieht man erste neue Zweige. Ist schon toll, was die Natur da heilt. An einem ausgebrannten Haus zeigt uns Rosana den Aufbau madeirischer Wohngebäude. Treppen nur außen und jeder Raum ausschließlich von außen begehbar. Das stelle ich mir mal zuhause vor. Nein, doch lieber nicht. Nach der Levada laufen wir größtenteils auf der Straße, kurz vorher gibt es noch die Mittagspause. Jeder sucht sich sein Fleckchen, als richtig idyllisch würde ich es nicht bezeichnen. Aber sättigend. Hinter Ponta do Pargo scheint ein Goldplatz zu entstehen, in Reih und Glied stehen die Bagger, machen Sonntagspause. Wir haben einen Umweg, aber einen interessanten, denn wir lernen dabei eine Monstera-Frucht kennen. Man genießt sie wohl in Etappen, vierzehn Tage lang, wenn ich es richtig verstanden habe. Schließlich landen wir am ersten Aussichtspunkt, hoch über dem Meer. Von da folgen wir dem Komoot-Wanderweg, trotz Verbotsschild. Schon wieder Golfbaustelle. Oder künftige neue Straße? Ein Ochse – oder ist es eine Kuh mit Hörnern ? – liegt am Wegesrand, Fotomotiv wie in den Alpen. Dahinter der Leuchtturm, unser heutiges Ziel, Farol da Ponta do Pargo. Dahinter eine kleine Ebene, auf der wir uns gegenseitig auf die Leinwand bannen bzw. ins Handy. Krönender Abschluss, diese Sicht auf die Steilküste und die weißen, sich am Strand brechenden Wellen. Danach geht’s zurück mit dem Bus. Wir freuen uns nun auf die Fahrt heut Nacht nach Funchal, zum weltberühmten Feuerwerk …

2:30 h in Bewegung
4:00 h unterwegs

Aufzeichnung komoot von „Wanderro u t e“

4. Tag: Abend Silvestertag

Den Silvesterabend verbringen wir bei einem Galadinner im Hotel und fahren anschließend nach Funchal, um dort das weltberühmte Feuerwerk zu genießen.“
(Reisebeschreibung von “Wikinger-Reisen)

Tagsüber wandern wir, abends lassen wir es uns schmecken und zum Feuerwerk starten wir pünktlich – 21:15 Uhr ist geplante Abfahrt im Hotel! Die Wetter-App sagt für die Nacht 90%igen Regen voraus. Uns soll es nicht abhalten. Nach einer halben Stunde Fahrt erblicken wir die hell erleuchtete Stadt, am Berghang, gigantisch. Ein Riesenhotel am Hafen entpuppt sich als Kreuzfahrtschiff. Wir werden am CR7 aus dem Bus geladen. CR7, das Museum von Rinaldo. Heute steigt dort eine Party. Ob er wohl auch da ist? Wir schlendern nun alle los, die Kai- und Wegesmauern sind schon belegt. Die Straßen sind ein einziges Lichterm- UND Menschenmeer. Unten im Yachthafen finden wir auf den Steintreppen ein Plätzchen und richten uns häuslich ein. Feiernde aus dutzenden Nationen rings um uns herum. Und schließlich ist es soweit. Das Feuerwerk beginnt etwa 15 min vor Zwölf. Ruhig erst, mit am Himmel schwimmenden Seetieren – sind es Quallen ? – mit Laser und ersten Feuerwerksfiguren. Mitternacht naht. 30 Sekunden geht der Countdown runter und rings brandet Jubel auf, das Feuerwerk steigert sich entsprechend mit. Tausende Handys sind in den leuchtenden explodierenden Nachthimmel gesteckt, nehmen jede Sekunde auf. Das Internet ist längst „voll“ und unerreichbar. Jedenfalls „meins“! 00:08 Uhr endet das Spektakel in einer Lautstärke, die einen Tinnitus befürchten lässt. Spektakel kommt ja von Spektakulär, und so war es auch. Nicht umsonst gelangte Madeira mit seinem Feuerwerk 2006/2007 ins Guinness Buch der Rekorde. Kaum ist alles verklungen, streben alle zurück, wir auch, zurück zum CR7, Bus Nr. 10 nimmt uns wieder entgegen. Zahlreiche Wünsche werden unter uns Wikingern ausgetauscht, das neue Jahr 2024 kann ja nur wander- und wunderbar werden. Auch der Regen blieb komplett abwesend. Und wir nehmen die Erfahrung mit, wie friedlich und toll eine Silvesternacht sein kann. Da soll sich Deutschland mal ein Beispiel nehmen, „Ausschreitungen in der Silvesternacht, Böller gegen Rettungskräfte“, man mag sich fremdschämen!

2:30 Uhr. Das Jahr 2024 ist schon wieder 150 Minuten alt, als wir in feuerwerkserinnernde Träume fallen.

5. Tag: Freizeit

“Ein bisschen Relaxen im Hotel?“
(Reisebeschreibung von “Wikinger-Reisen)

Wikinger sagt „Tag zur freien Verfügung“, also sagen wir „Wandern gehen“! Ich habe uns eine Strecke an der Küste mit einem Rückweg durch die Berge geplant, also komoot-geplant. Gerd möchte heute nicht in die Levadas, er möchte die Küste sehen. Ich möchte heute nicht in die Levadas, denn ich habe „Nicht-Schwindelfrei-Angst“. Also gibt es meine Wander-Variante. Leider gibt es im „Komoot-Webroutenplaner” trotz aktivierter „Trail View Ansicht“ keine kleinen grünen Punkte auf unserer Tour, die mir vorher die Wegbeschaffenheit verraten. Überraschung ist also angesagt. Wir beginnen vor dem Hotel, queren einen nassen Fußgängertunnel und gleich dahinter ein Felsentor und gelangen zum ersten Highlight, einem Wasserfall, der mitten auf die Straße platscht. Einige Autos nutzen die Gelegenheit für eine Autowäsche, wir um sie dabei zu beobachten. Danach folgen wir der ruhigen Küstenstraße, bis es nicht mehr weitergeht. Ein paar Meter vorher zweigt nach rechts eine Treppe ab, die uns mitten durch Bananenfelder hoch und höher bringt. Die Überraschung ist gelungen. Nicht nur, dass wir schweißtreibend vorankommen, nein, wir werden glatt abenteuerlich. Ok, nicht gefährlich, sofern man vorsichtig läuft. Wie es bei Regen wäre, wage ich allerdings nicht einzuschätzen. Die Wetter-App hat heute dichte Bewölkung vorausgesagt. Die Sonne strahlt jedoch und wir haben einen tollen Ausblick nach dem anderen. Küstenwanderung eben. Ich nutze die Gelegenheit für viele Fotos und hoffe dabei insgeheim, dass die KI von Komoot diese in viele kleine grüne Punkte umwandelt. Denn von – Ironie an – „mittelschwere Wanderung“ – Ironie aus – kann wahrlich keine Rede sein. Für mich ist sie „schwer“, sicher altersbedingt, aber wunderschön. Ich lerne sogar den nächsten Baum kennen, den Weihnachtsstern-Baum! Unsere Mittagsrast halten wir auf einem Aussichtspunkt hoch über Ponta do Sol, perfekter Platz, mit strahlendem Sonnenschein. Nur gut, dass die Sonnencreme trotz Wetter-App-Schwindelei im Rucksack geblieben ist. Auch der Rückweg fordert uns weiter heraus, Treppen runter, Treppen hoch, kleinen bellenden Hunden ausweichend, immer wieder mitten durch Bananenfelder, vorbei an einsamen Häusern, kleinen Feldern, schließlich durch den oberen Teil von Ponta do Sol und hinab wieder bis auf den Meeresspiegel. Nun können wir auch gleich noch den Strand, die Mole und den äußersten Punkt, den Cais da Ponta do Sol ablaufen. Damit ist der „Tag zur freien Verfügung“ nun ausreichend gefüllt. Die Dusche und der sonnige Balkon rufen schon …

5:48 h unterwegs
davon 2:37 h in Bewegung
und sicher 1:52 h luftjapsend auf Treppen

Aufzeichnung mit komoot von „Wanderro u t e“

6. Tag: Zur freien Verfügung
“Ein Ausflug nach Funchal (fakultativ) lohnt sich. Mit dem Bus erreichen wir die Stadt in nur 30 Minuten.“
(Reisebeschreibung von “Wikinger-Reisen)

Funchal steht also heute auf dem Plan. Die Gruppe teilt sich in die, welche auf eigene Faust losziehen, mit Taxi und in die, welche gemeinsam mit unserer Guide unterwegs sind. Wir gehören zu letzterer, finden es bequemer, nicht selbst überlegen zu müssen. Erster Stopp – der Botanische Garten. Anfang Januar und blühende Pflanzen, macht schon Spaß, sich durch die Wege zu schieben und eine Schönheit nach der anderen auf Zelluloid zu bannen. Die Sonne spielt den Beleuchter, alles perfekt. Danach bringt uns der Kleinbus rein nach Funchal, die Komoot-Aufzeichnung beginnt. Und die Stadtführung von Rosana, beginnend an der Capela do Corpo Santo. Sie führt uns durch die engen Gassen der Altstadt, vorbei an den Türgemälden. Meist sei immer das zu sehen, was es auch dahinter gibt. Überwiegend sind es kleine Restaurants. Was sich hinter der Tür mit der anmutigen dicken Nacktheit verbirgt, bleibt uns ein Geheimnis. Als Fotomotiv dient es neben den vielen anderen Türen allemal , nebenher linsen wir aber auch mit einem Auge auf die Teller der Restaurantgäste oder erraten durch den Duft die Zutaten, zum Beispiel den Knoblauch. Vor der Markthalle werden wir in 90 min. Mittagsfreizeit entlassen und strömen je nach Gusto in verschiedene Richtungen, zurück zum Knoblauch, rein ins Markttreiben oder einfach nur so hin und her. Wir beide kaufen unsere Mitbringsel ein, eine „freiwillige Pflichtaufgabe“ wird damit erfüllt. Anschließend führt uns Rosana durch die Stadt, berichtet von den Schlammlawinen im Jahr 2010 – echt schlimm, was damals das Unwetter anrichtete – vom letzten Unwetter im Juni 2023, als sie „ihre“ Wikinger abhalten wollte, die Stadt zu besuchen, aber auch davon, dass die Stadt besser darauf vorbereitet war. Dann sind wir an der Kathedrale, der Sé Catedral de Nossa Senhora da Assunção, kurz gesagt „Sé“, im 16. Jahrhundert gebaut. Gleich daneben steht Papst Johannes Paul II., in Stein gemeißelt, oder war es Bronze? Der weitere Weg führt uns zur nächsten Statue, zu der von João Gonçalves Zarco, einer der Entdecker von Madeira. Rosana weiß eine Menge von ihm zu berichten, ich habe es mir nicht gemerkt. Anschließend bringt sie uns – als Überraschung – noch hoch in die Stadt zum Kloster Santa Clara, wir müssen aber nicht eintreten, sondern können dahinter, von einer kleinen schönen Plattform einen Blick hinunter auf die Altstadt und den Hafen genießen. So sehen wir nicht nur die Gebäude von oben, sondern auch manchen Verfall der Gebäude, der von der Straße aus „vertuscht“ wird. Es gäbe noch einiges zu restaurieren. Beim Weg zurück zum Hafen kommen wir noch an einer englischen Kirche vorbei, der Friedhof dahinter ist aber leider geschlossen. Letztes Ziel ist der kleine Santa Catarina Park oberhalb vom Hafen, pikanterweise ein ehemaliger Friedhof, heute aber ein Park für Familien und welche, die es werden wollen. Kurz noch hin zur Statue von Rinaldo, die recht eigenartig aussieht und blank gerieben an Händen und verschieden Körperteilen ist, so wie es bei Bronzestatuen üblich ist. Jeder will mal, also wir natürlich nicht! Wir wollen nach einem Gruppenfoto auf der Promenade nur noch zum Bus, denn etwas rauchen die Füße schon, vom Großstadtpflaster.

Aufzeichnung komoot von „Wanderro u t e“

7. Tag:  Nach Ribeira Brava
“Wir erklimmen einen steilen Weg bis zur Levada Nova und erreichen das wunderschöne Tal der Ribeira da Caixa. Zahlreiche Wasserfälle, Kulturland für den Zuckerrohranbau und die Schluchten von Candelária bestaunen wir unterwegs zum Küstenort Ribeira Brava
(GZ: 4 1/2 Std., +/- 400 m).“
(Reisebeschreibung von “Wikinger-Reisen)

Letzter Tag, letzte Wanderung. Der Himmel weint mit uns. Wir werden es trotzdem genießen. Also ich, denn Gerd bleibt der Wanderung fern, Magenprobleme, es gab wohl zu viel zu essen. So gut wird er von mir sonst nicht versorgt …
Wir starten am Hotel und müssen zur Levada Nova natürlich erstmal in die Höhe kommen. Schritt für Schritt kämpfen wir uns im dichten Nieselregen auf 420 Höhenmeter. Nicht von Null auf 100, sondern gleich mal auf 400. wenn schon, denn schon. Oben angekommen, sind wir nicht nur von Regen durchweicht, sondern auch vom Schweiß. Also ich jedenfalls. Der Regen wird dichter, ich versuche kurz die Regenjacke anzuziehen, aber da schwitzt man ja noch mehr. Also ein nasses T-Shirt reicht, es sind ja um die 20 Grad. Dann geht es entlang der Levada Nova, nicht direkt spektakulär. Vielleicht auch deshalb, weil noch alles im dichten Nebel liegt. Passend hört es auf zu regnen und man glaubt es kaum, die Sonne kämpft sich durch. Schließlich sollen wir mit einem guten Eindruck von ihr morgen die Insel verlassen! Ich merke, dass meine Höhenangst nicht anschlägt, weder, wenn sich neben mir ein „kleiner“ Abgrund auftut, noch wenn ich eine überschaubare Hängebrücke, ganz in Eisen gehalten, überqueren muss. Ich klopfe mir innerlich auf die Schulter. Leider ärgern mich die Zahnschmerzen weiter, die mich seit vier Tagen begleiten, tapfer kaue ich eine Nelke nach der anderen! Einen Tunnel durchqueren wir in gebückter Haltung, bekommen von Rosana noch einmal alle vier Lorbeerarten erklärt, vervollständigen unsere Baumliste um den Guavenbaum, ich sehe den Weihnachtssternbaum wieder und schließlich erreichen wir den Zielort Ribeira Brave. Natürlich noch nicht das Ziel, denn logischerweise müssen wir noch aus der Höhe absteigen, von 350 auf Null. Aber vorher nutzen wir noch die Einkehrmöglichkeit bei „Ich-weiß-nicht-wem“, es gibt madeirische Berliner, Bier und Erdnüsse, und für mich eine Ibu. Alles unbedingte Voraussetzungen für den Abstieg, der in die Knie geht. Oder besser gesagt, den Knie schadet. Wir schaffen es souverän. Nach einer Stunde Pause am Strand bummle ich zur Bushaltestelle, bei der sich auch alle anderen einfinden. Die Pünktlichkeit des Busses ähnelt der Deutschen Bahn, aber schon nach 18 Minuten Verspätung bringt er uns abenteuerlich über die Bergstraßen zurück nach Ponta do Sol. Damit ist sie zu Ende, die Wikinger Wandertour auf Madeira, genau wie meine Zahnschmerzen. Beide können wiederkommen, nur letztere etwas schneller …

3:48 h im Bewegung
6:25 h unterwegs

8. Tag: Adeus!
“Transfer zum Flughafen und Rückflug.“
(Reisebeschreibung von “Wikinger-Reisen)

10:30 Uhr – Verabschiedung vor den Hotel und die ersten Wikinger werden abgeholt. Münchner und Hamburger. Der Bus fährt zügig, wir sind pünktlich. Nun heißt es die Wartezeit zu überbrücken. Es gibt nur eine Maschine pro Woche von Hamburg, wir stehen auf der Terrasse und erwarten die Ankunft unserer Maschine von Condor. 30 Minuten Verspätung, aber sie landet sicher. Wir sind guter Dinge, dass dies wieder „rausgeholt“ wird. Aber das Einchecken zieht sich hin und hin und hin….  Die Verspätungszeit erhöht sich  auf  42 Minuten, es ist zu verkraften. Nun hoffen wir mal auf einen guten Flug und eine erfolgreiche Landung. Wir haben Rückenwind und eine weibliche Kapitänin, einfach nur perfekt …

Nachtrag:

18:00 Uhr Landung
23:00 Uhr Aufschließen der Haustür

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