Eine lange Strecke habe ich mir heute vorgenommen, lang für „meine Verhältnisse“. Mal austesten, was das Tageslicht jetzt im November so hergibt. Etwas spät, aber trotzdem noch früh genug ziehe ich los, die Uhr hat Neun geschlagen. Nach dem gestrigen Regentag sieht es wieder recht gut aus, wenn auch frisch. Der Weg führt mich am Reiterhof vorbei, auch am Wartturm und dann durch Wald und Feld bis nach Braunsberg. Vorm Ortseingangsschild biege ich rechts ab auf die Felder. In Boltenmühle lege ich dann meine erste Pause ein, am See, der Wind weht frisch, aber die Sonne lacht mit ins Gesicht. Die heiße Zitrone wärmt, die Mohrrüben schmecken, machen aber nicht satt. Weiter geht es am Tornowsee entlang, am anderen Ufer lege ich die Mittagspause ein, die Suppe im Thermobehälter ist tatsächlich noch heiß und sie macht auch satt. Weiter geht’s durch den Wald , an den Kellen vorbei, rüber zum Tetzensee und schließlich über den Rhin. Etwas weg vom Ufer wandere ich bis zur Molchowbrücke, die ich überquere, kurz durch Molchow, um nach dem Badestrand dann am nächsten Uferweg anzukommen. Nun wird es etwas ungemütlicher, wettertechnisch gesehen. In Alt Ruppin erwischt mich noch ein kurzer Schauer, schnell wechsle ich die Jacke. Nun sind es nur noch ein paar Kilometer am Ruppiner See und ich bin im Ziel, an der Fontane-Therme. Es fängt gleichzeitig an zu dämmern. Genau reingepasst, die lange Tour, rein ins Tageslicht. Meine Freundin wartet schon auf mich, wir gehen noch schnell bei Wichmanns Linde Abendbrot essen und jetzt liegen wir im Kaminzimmer der Therme. Seesauna, Solebad und kurzer Tauchgang im See – das Leben kann echt schön sein.
