Da schaffe ich es endlich einmal auf einen Aussichtsturm (21,7m) hoch zu steigen – mit Empfindungen wie „schau nur nicht nach unten“, „ich sehe mich runter springen“, „zähle die Treppen“ und „klammere dich am Geländer fest“ – dann ist doch tatsächlich die oberste Etage gesperrt, zugenagelt. Umsonst gelitten. Aber zwei Fotos schieße ich trotzdem. Und neben dem Aussichtsturm habe ich auf meinem Weg auch gleich einen Berg erklommen, den 103 Meter hohen Löwenberg. Wieder begleitet mich auf einem Großteil der heutigen Tour der Kiefernwald mit seinen sandigen Böden. Aber auch ein Fahrradweg, gefühlt ellenlang und schnurgerade muss bewältigt werden. Am Blankensee wird man dann entschädigt, ein Bohlensteg direkt über dem Ufer mit jeder Menge Bänke. Pause und übers Wasser schauen. Sich vorstellen, die in der Ferne am Himmel kreisenden Vögel wären Fischadler. Vor mir im Wasser den Haubentaucher erkennen, hinter mir im Schilf den Drosselrohrsänger erhören. Wunderschön. Weiter geht’s. Mehrmals laufe ich heute falsch, merke es erst nach hundert Metern. Also vor und zurück, es tut keinen Abbruch. Hinter Stücken, also dem Ort „Stücken“ gehts in den dichten Wald, ein mystischer enger Pfad. Ohne Mücken!! Den Kähnsdorfer See seh ich nur auf der Karte, den Großen Seddiner See dann aber in voller Pracht. Ein großes Strandbad, ich ruhe mich im Schatten eines großen Baumes aus. Leider ist das hintere Tor abgeschlossen, da wollte ich mal abkürzen, nix da, Bogen zurück zum Wanderweg muss sein! In Wildenbruch gönne ich mir noch ein Erdinger, das alkoholfreie natürlich. Den Rest des Weges schaffe ich nun leicht und locker, mal über Wiesen, mal am Ufer, aber immer über staubtrockenen Boden. Es könnte mal wieder regnen, die Natur hat es schon wieder dringend nötig. Aber erstmal steht noch ein heißes Wochenende bevor …
20. Juni 2025 – 66-Seen-Weg – Etappe 15 – Vom Trebbin an den Seddiner See
