8. Juni 2024 – Etappe 4 – Von Forst nach Eisenhüttenstadt

Etappe 4, wir starten bei strahlend blauem Himmel. Und es geht etwas retour, denn gestern war keine Zeit für den Rosenpark. Diese Zeit nehmen wir uns heute Vormittag. In aller Ruhe streifen wir durch den Park, bewundern die Rosen, ob Edel-, Strauch-, Stämmchen- oder Heckenrose – alle sind sie wunderschön – wir starten eigenhändig die Wasserfontänen, ich probiere mal mit dem Smartphone eine Langzeitbelichtung – gar nicht schlecht, finde ich – diskutieren über die eigenen Rosen im Garten, die es im märkischen Sandboden echt schwer haben bei uns, und nehmen einfach ganz viele Eindrücke mit. Und dann sind wir wieder „on Tour“, auf dem Neißedamm, die Sonne wird kräftiger und wir treten und treten. Ich lasse meine Gedanken schweifen und höre links und rechts das Vogelgezwitscher. Ich erkenne die Mönchsgrasmücke und den Drosselrohrsänger, sehe sie aber nicht. Den Grünfink, Schwarzspecht und den Reiher sehe ich, höre sie aber nicht. Und in der Wiese steht ein Reh, was uns aus sicherer Entfernung beobachtet. Wir passieren Guben, auf polnischer Seite Gubin, dann wird es etwas eintönig, ewig lang fahren wir fast schnurgerade auf den Damm. Die Gedanken schwirren so dahin und dorthin, Pläne wälzen sich theoretisch durchs Gehirn, die Zeit wird mental genutzt. Und dann ist sie da, die Mündung der Neiße. Sie fließt in die Oder, bei Ratzdorf. Nun geht es mit der Oder weiter. Logisch, wir fahren ja den Oder-Neiße-Radweg. Wir genehmigen uns zur Belohnung ein Softeis. Da noch genügend Kraft in unseren Radlerwaden steckt, legen wir gleich noch ein Zwischenziel obendrauf, das Zisterzienserkloster Neuzelle, 1268 vom Markgraf Heinrich, dem Erlauchten von Meißen (was für ein Name) gestiftet und ab 1300 erbaut, später wurde es barockisiert, was für ein komisches Wort. Imposant drohnt es auf einer kleinen Anhöhe, imposant auch das Innere der beiden Barockkirchen. Schaue ich mir sonst gern das Innere von Kirchen an, so erschlägt es mich hier. Mag man es pracht- oder glanzvoll nennen, ich finde es einfach zu viel. Ich flüchte nach draußen. Im Schatten am Klosterteich verarbeiten wir apfelessend die Eindrücke. Dann geht’s zurück zum Radweg und kurz danach rollen wir in Eisenhüttenstadt ein. In der Altstadt wartet eine Ferienwohnung auf uns, für zwei Nächte. Morgen ist Ruhetag. Aber ob wir wohl Ruhe halten können ….

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen