Neuer Tag, neues Glück! Heute steht der drittgrößte See auf dem Plan und gleichzeitig meine dritte Seeumrundung. Der Sedlitzer See. Kurzer Anfahrtsweg und schon geht es los. Der Radweg liegt in unmittelbarer Seenähe. 2025 soll die Flutung abgeschlossen sein. Auf dem Radweg laufend, befällt mich wieder das Gefühl der „künstlichen Seen“. Noch fehlt der natürliche Uferweg und der natürliche Eindruck. Mich trennt ein Sperrzaun vom Uferbereich und gefühlt alle 50 m steht ein Schild, welches mich auf die Lebensgefahr hinweist. Wie viele Jahre mag es wohl dauern, bis das Ufer freigegeben wird. Im gesperrten Bereich sehe ich immer wieder fleißige Arbeiter. Mal kümmern sie sich um die Aufforstung, mal Baggern sie Stellen auf (oder zu). Ich liefere mir auch ein Rennen mit einem Minibagger, der auf dem Radweg zurück zur Baustelle fährt. irgendwann gebe ich auf und überhole ihn, ich bin eben flott unterwegs. Mich überholen Rennradfahrende (Ha!! gegendert 😉), mir kommen SkaterInnen entgegen. Das spricht für die Strecke hier. Im Wasser kämpfen letzte versinkende Bäume gegen ihren Untergang, trotzig schlagen sie frühlingshaft wieder aus. Es wird vergeblich sein. Rechts führt ein Abstecher zum See, ich nutze ihn. Eine Seebrücke liegt mitten im Wasser. Ein Highlight von Komoot-Nutzerin Susanne zeigt ein Bild von 2018, da war es noch ein Steg vom Land aus (Collage, Bild Nr. 16). Was sechs Jahre ausmachen! Der Rostige Nagel – die Landmarke des Lausitzer Seenlandes gerät in mein Blickfeld, 30 Meter erhebt er sich an der Mündung des Sornoer Kanals in den Sedlitzer See. Ich nehme all meinen Mut zusammen und beginne ihn zu erklimmen. Ich schaffe es bis auf 12,66 m, dann muss ich umdrehen – die Nicht-Schwindelfreiheit lässt grüßen. Ab hier verlasse ich den Radweg und bin nun absolut allein unterwegs, wieder auf einer Art Baustraße, rechts die Lebensgefahrwarnungsschilder, links ein Zaun. Zum Mittag klettere ich auf einen Hochstand, den Blick wieder auf untergehende Bäume gerichtet. Später überholt mich ein 6-km/h-Fahrzeug, ähnlich wie ein Golfcaddy. Das Angebot, mitzufahren lehne ich großzügig ab. Ich passiere das Lagunendorf bei Sedlitz, was es aber noch gar nicht gibt, nur die Parkplätze, Wege und Bänke existieren schon. Das Projekt möchte ich sehen, wenn es fertig wird. WENN es fertig wird … Kurz laufe ich in die falsche Richtung, drehe um und bin dann wieder auf und neben einem Radweg. Meinen Nachmittagssnack genieße ich auf einem abbiegenden Straßenabzweig kurz vor der Wassergrenze. Nächstes Jahr schwappt hier bereits das Wasser, vermute ich. Ein Screenshot von der Karte werde ich aufheben und mal genau hierher zurückkehren. Jetzt kehre ich erstmal zurück auf meinen Weg, die letzten Kilometer spule ich tapfer ab. Es reicht jetzt auch, jedenfalls für heute …
5:29 h in Bewegung
6:55 h unterwegs