Tag 2. Ja, genau, es gibt einen Tag 2. Und ich denke, auch die Tage 3-5 sind gesichert. Aber nicht vorgreifen …
Es geht gut los, der heutige Tag, leichte Druckschmerzen, aber es gibt keine Stelle an, auf und unter den Zehen, die noch angreifbar wären, alles voller Blasenpflaster. Teures Vergnügen, aber wirksam. Ich plane gleich am Anfang meine Wanderung um, einen Kilometer länger zwar, aber schöner. Statt die lange Dorfstraße zu laufen, biege ich ab und umquere (fast) noch den kleinen Tonsee, idyllisch. Der daran grenzende Campingplatz liegt trotz vieler Dauercamper ruhig und verlassen. Ich laufe heute auf dem „Paul Gerhardt Weg, Etappe 7“. Paul Gerhardt, ein Theologe und Kirchenlieddichter. „Gib dich zufrieden und sei stille“. Ja, das tue ich und lausche der Natur. Zwei Kranichpaare lassen erste Balzrufe hören, ob sie schon von ihrer Winterreise zurück sind? Und ich lese vom Wald, auf einer Lesefährte, allerlei Prosaisches, Interessantes und Wissenswertes, von allerlei wichtigen Menschen, von Dante, Rilke, Morgenstern, Nietsche, Shakespeare und und und. Es ist schön heute, schön einsam und auch sonnig. Die Dahme meist neben mir, die Erinnerungen an die Haveltour vom letzten Jahr kommen auf. Auch da hatte ich den Fluss meist direkt neben mir. Im „Kinderwald“ mache ich meine Mittagsrast, mit Joghurt, Beeren und Müsli. Sitzend auf der Kiekebanke. Später biege ich auf den 66-Seen-Wanderweg und folge dem Dahme-Umflutkanal, bis dieser dann in die Spree fließt. Da bin ich auch fast schon am Ziel. Im Unterspreewald, am oberen Rand des Spreewalds, geographisch gesehen, nicht höhenmäßig. Schnell noch ein paar Vorräte einkaufen und dann in meinem gemütlichen Einzelzimmer ab in die Waagerechte … Himmlisch!
5:03 h in Bewegung
7:19 h unterwegs