Nach einem gestrigen ausgezeichneten Abendessen (allerdings nichts für Vegetarier) und einem ebenso ausgezeichneten Frühstück (allerdings nichts für Vegetarier), beginne ich meine dritte Etappe. Ohne Nieselregen. Oberhalb des Ortes entlang und schon bin ich schnell wieder zurück auf dem Bergweg. Einsamer heute, selten sehe ich mal einen Biker oder Wanderer. Viele schöne Schutzhütten liegen am Wegesrand, wie auch schon gestern. Und ganz viele Tafeln, welche mir die eine oder andere Info über die Natur um mich herum liefert. Die mir aber auch sagen, dass ich am südlichsten Punkt des Landkreises Bautzen vorbeikomme. Ob ich hier vielleicht auch mal gewandert bin, als ich in meiner Schulzeit in Bautzen wohnte? Ich glaube nicht, obwohl Samstags Nachmittag immer ein Ausflug in die Natur üblich war. Sohland zieht sich lang hin und so gelange ich nach einem Auf- und wieder Abstieg ans andere Ende des Ortes, welcher sogar einen Stausee hat. Hier lege ich gleich meine Mittagsrast ein. Gestärkt geht es nun stetig nach oben, vorbei an der Waldbühne – an der ich schnaufend verschnaufe – und schließlich weiter hinauf zu den Kälbersteinen, auf 487 m Höhe, auch als sächsisches Stonehenge bezeichnet. Allerdings sind diese Felsformationen hier natürlicher Art, wurden aber wohl früher ebenso als Sonnenheiligtum genutzt. Die Sommersonnenwende ist lange her und so kann ich die Mystik nicht „erfahren“. Aber ein paar Sonnenstrahlen, ein paar wenige, begleiten mich heut doch. Auch die Sicht ist weitaus besser als gestern, immer wieder bleibe ich stehen und schaue in die Weite. Fotos können dieses Gefühl der Weite und der schönen Aussicht nicht annähernd einfangen. Wieder geht es abwärts, nach Eichen, einem Ortsteil von Oppach, dort biege ich kurz falsch ab, heute schon zum zweiten Mal – nur gut, dass ich es recht schnell merke – bevor ich dann schließlich den letzten Anstieg für heute bewältige. Hoch zu meinem Ziel, auf den Bieleboh, auf 497 m Höhe. Den Aussichtsturm besteige ich nicht mehr, vielleicht morgen früh …
12. Oktober 2025 – Etappe 3 – Von Sohland bis auf den Bieleboh
