Nach einem Dauernieselregentag weckt mich heut die Sonne an einem blauen Himmel. Der gestern gefasste Wanderplan, den Oktober des Stadtgeschichte-Wanderkalenders in Angriff zu nehmen, wird deshalb in die Tat umgesetzt. Erst halb elf schaffe ich, loszuziehen, dann aber gleich mit forschem und zügigem Schritt. Am Ortsausgang geht’s rechts weg und immer durch Wald und Wiesen bis nach Schulzenhof. Aus dieser Richtung bin ich noch nie dahin gekommen, sonst starte ich immer in Dollgow. Das winzige Dorf Schulzenhof ist um die Mittagszeit echt belebt, von einem offenen Hof begrüßt mich ein Hund, kurz danach zwei kleine Jungs, der jüngere sogar mit Nuckel, ich habe trotzdem sein „Hallo“ verstanden. Der größere erzählt mir, dass er seinen Eltern einen Streich spielen will. Ohjee! Ich ziehe weiter zum Friedhof, besichtige kurz die Gräber – einmal jährlich mindestens – von Eva und Erwin Strittmatter. Davor – auf einer sonnigen Bank – gibt’s Mittag, Möhren und Gurkensalat. So gestärkt nehme ich die nächste Etappe in Angriff – einen Weg, den mir der Kalender vorgibt, den es aber in Komoot nicht gibt. Nach etwas Suchen finde ich ihn und dieser führt mich sicher bis zur Landstraße nach Menz. Hier könnte ich eigentlich recht zügig zurück nach Hause, aber ich hab ja einen festen Plan. Entlang am Nehmitzsee, eine endlose Gerade bis nach Feldgrieben, dort den Baufortschritt vom „Eiskeller“ besichtigt (psst, ich war auf der Baustelle und hab von der angedachten oberen Terrasse schon mal einen Blick auf den Wittwesee geworfen, idyllisch!), dann ging es entlang des nordwestlichen Ufers mit einer kurzen Pause am FKK-Strand, ungebadet weiter, dann über die KKW-Bahnschienen, die ich heute früh an anderer Stelle schon mal überquerte, durch Paulshorst zurück nach Rheinsberg. Vom geplanten Start-Ziel an der Postmeile waren es dann noch ein paar hundert Meter, bevor ich die Runde nach reichlich 25 km k.o., aber zufrieden beendete. Nur die bunte Laubfärbung habe ich vermisst, dafür hatten wir wohl bisher zu sommerliches Wetter …
