Heute geht’s wieder los – ab auf den Oberlausitzer Bergweg, in einigen Etappen bis nach Zittau. Früh zeitig bringt mich der Zug nach Bischofswerda. Und nicht nur mich, sondern auch meine Schwester, die mich auf den ersten zehn Kilometern begleitet. Das Wetter meint es nicht gut mit uns, im dichten Nieselregen wandern wir hoch auf den Butterberg, dem eigentlichen Start des Bergweges. Oben angekommen, hat sich der Regen verzogen und wir wandern wieder abwärts, wir sehen dabei sogar kurz die Sonne. Bald sind wir in Demitz-Thumitz, dem „Granitdorf“ und wir trennen uns am Eisenbahnviadukt. Ab hier laufe ich allein weiter, während meine Schwester zurück nach Dresden fährt. Ich biege noch kurz ab zum „Großen Bruch“, einen der tiefsten Granitbrüche, 110 Meter tief, jetzt voller Wasser. Später schaue ich von oben in einen „aktiven“ Granitbruch. Gewaltig, interessant. Ich beobachte einen Bagger, der immer wieder einen runden Steinbrocken erst anhebt, dann runterwirft. Wahrscheinlich soll er zerbrechen, aber er tut es nicht. Es geht nun hoch und runter, das Wetter wird wieder schlechter. Schnell lege ich noch eine Pause ein, bevor der Nieselregen wieder einsetzt. Hier treffe ich zwei Einheimische, eine hatte Geburtstag und gemeinsam machen sie eine Wanderung. Neben mir auf der Bank stoßen sie darauf an, auch ich bekomme etwas angeboten. Ich ziehe weiter, denn mir wird nun schnell kalt. Bergauf geht es wieder, durch den Wald, ich treffe auf Pilzsucher, mache in einer Hütte kurz die letzte Pause und wäre da fast eingeschlafen. Es reicht für heute, ich freue mich über die Pension, die nun vor mir auftaucht. Es nieselt wieder „dicht“, so wie zum Beginn der Wanderung …
