Der Plauer Seee ist als solcher nicht direkt zu umrunden, dann muss man schon den Breitlingsee und den Möserchen mit dazu nehmen. Und das tue ich. Hier weicht meiner Meinung nach die Challenge von der tatsächlichen Größenliste ab. Dort ist der Breitlingsee enthalten, auf Platz 17, der Plauer See dagegen gar nicht. Der Werbellinsee fehlt bisher ganz, obwohl er eigentlich Platz 14 einnimmt. Ich werde also hier künftig auf meine eigene Nummerierung umschwenken. Aber egal, ob ich hier den Breitlingsee oder den Plauer See umrunde, so ist es eben doch wieder eine wunderschöne Tour. Ich beginne übernachtungsbedingt in der Altstadt von Brandenburg und kämpfe mich durch die Straßen raus aus der Stadt. Interessant dabei nur die Walzwerksiedlung und der bunte Zickzack-Übergang über die Schienen. Dann bin ich am Quenzsee. Oh, ein vierter See! Kurz danach der Totenkopfsee, klein zwar, aber nun noch ein fünfter See heute auf der Liste. Danach führt mich der Weg in die Nähe des Ufers, jetzt ist es schon der Plauer See, durchflossen von der Havel. Die Brücke rüber zum Schloss Plaue ist immer noch nicht fertig, deshalb schlage ich gleich einen Bogen. Beim Gästehaus am Ufer trinkt Fontane immer noch sein Gläs‘chen Wein, so wie schon letztes Jahr, als ich hier auf meiner Havelwanderung übernachtete. Lang scheint es her! Im Schlosspark Plaue bewundere ich einen Markhor und den Bär, zwei riesige Steinfiguren an einem Tontaubenschießstand von 1910. Nach der Brückenüberquerung über den Elbe-Havel-Kanal gelange ich in ein Industriegebiet, teils historisch, teils genutzt. Interessant, aber endlos. Der Zaun in Ufernähe sieht schon recht abenteuerlich und verfallen aus, aber auch gefährlich mit den spitzen Bewehrungen. Was hier wohl so bewacht wurde? Am Ufer kurz vor Kirchmöser lege ich meine Mittagsrast ein, beobachte eine Trainingseinheit für einen kleinen Hund und stelle gleichzeitig fest, dass mich die Wasserqualität hier überhaupt nicht überzeugt. Wahrscheinlich bin ich einfach verwöhnt! Hinter Kirchmöser lande ich am Möserschen See. Die Route führt nun in relativer Ufernähe, sehr oft auch auf dem Havelradweg, mitten in der Natur, weiter bis hin zum Breitlingsee. Endlich, nach haargenau 2/3 der heutigen Route, erreiche ich den Breitlingsee. Die Füße beginnen zeitgleich zu schmerzen, aber da müssen sie jetzt durch. An der Neuendorfer Havelfähre endet auch schon wieder der Breitlingkontakt. Ich warte auf die Fähre, die ziemlich genau den 15-Minutentakt einhält. Deshalb komme ich ins Gespräch mit einem Radler und wir tauschen Informationen über Brandenburger Seen aus, so vergeht die Wartezeit im Nu. Die restlichen 6 km kämpfe ich mich wieder durch Vororte von Brandenburg, nein, da gab es nun nichts Berichtenswertes mehr. Vielleicht lag es auch an der Sonne, die auf mich niederprasselte, dass ich nicht mehr viel bemerkte. Oder an den schmerzenden Füßen? Über 30 km ist nicht wirklich meine Wohlfühlstrecke. Und zurück im Hotel muss ich noch goggggeln, was wohl ein Markhor ist … sieh an, eine Schraubenziege aus Zentralasien.
6:44 h in Bewegung
8:35 h im Bewegung