2024-08 Werbellinsee

Das D-Ticket nutzen, heißt nun auch, drei Tage in die Schorfheide fahren. Gleich drei See‘n liegen hier, die ich umrunden kann. Heute will ich mit dem Werbelinsee beginnen. Aber mit der Bahn zu fahren, ist auch Abenteuer pur. Der Schienenersatzverkehr lässt mich mitten in Britz aussteigen, der versprochene Anschlussbus kommt nicht. Und nun? Mir spendiert die NEB eine Taxifahrt zu meinem Startpunkt Kaiserbahnhof. Damit etwas verspätet, beginne ich meine Umrundung und werde sogleich mit einem herrlichen Uferweg am Werbellinsee belohnt. Das Wetter heute passt perfekt zum Wandern, nicht zu warm, nicht zu kalt, nur die Sonne hätte doch etwas öfter rausschauen können. Der erste Uferweg ist für Fahrradfahrer gesperrt, ich bemerke auch recht schnell warum. Der Pfad geht oft steil hoch und runter über Wurzeln, rum um umgestürzte Bäume, abschüssig zum Wasser. Der Biber hat hier oft sein Werk getan, manchmal auch vergeblich (Bild 13). Der Weg führt mich nun in die ehemalige „Pionierrepublik Wilhelm Pieck“, so hieß das Areal zu DDR-Zeiten und war Erholungsstätte oder Ferienlager (politische Bildung inklusive) für von den Schulen delegierte Pioniere. Nach der Wende wurde es eine Europäische Jugenderholungs- und Begegnungsstätte (EJB), heute nennt es sich „seezeit-resort“. In Altenhof überlege ich kurz, ein Eis zu essen, aber das hätte meinen „Flow“ durchbrochen. Deshalb ziehe ich weiter. Ich muss mich beeilen, denn am Ende des Weges wartet wieder ein Bus. Die Verspätung muss herausgeholt werden. Schade, denn der Werbellinsee ist glasklar und ich hätte gern eine Badepause eingelegt. Am Webellinkanal habe ich die Hälfte des See’s geschafft. Ich steige kurz auf den 12 Meter hohen Askanierturm aus dem Jahr 1879, ohne Höhenangst (!), genieße einen Rundblick und nehme die andere Hälfte des Ufers in Angriff. Hier führt mich der Weg jedoch weg vom See, über die Landstraße hinweg und dann parallel durch den Wald. Auch schön, richtig entspannend. Ich bin allein und begegne hier niemandem mehr, außer einem Mädchen mit ihrer Oma, die Stöcke fürs Stockbrot suchen. Inzwischen hat sich die Sonne durchgekämpft, was ich bemerke, als ich in Elsenau ankomme. Ganz schön drückend, ich nutze Anna‘s Gasthaus, um mich mit einem alkoholfreien Weizen abzukühlen. Inzwischen habe ich mich – vom Taxifahrer empfohlen – entschieden, gleich bis rüber nach Althüttendorf zu wandern. Dem Risiko, erneut von Schienenersatzverkehr „ausgesetzt“ zu werden, umgehe ich damit auch gleich 🙂 Das beschert mir weitere 4 km, nachdem ich meine Runde um den Werbellinsee beendet habe. Diese sind zwar schön – naturbezogen gesehen, aber ich gebe zu, die Füße werden dabei schwerer und schwerer…

5:37 h in Bewegung
6:49 h unterwegs

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