- Tag: Anreise zum Hotel nach Koblenz
- Tag: Von Koblenz nach Rhens
- Tag: Von Rhens nach Bad Salzig
- Tag: Von Bad Salzig nach Sankt Goar
- Tag: Ruhetag – Wanderung zur Loreley
- Tag: Von Sankt Goar zum Günderodehaus
- Tag: Von Oberwesel nach Bacharach
- Tag: Von Bacharach nach Trechtingshausen
- Tag: Mit dem Schiff von Bacharach nach Bingen
1. Tag: Anreise zum Hotel nach Koblenz
Vor 13 Jahren haben wir in Koblenz unsere Moselradtour beendet – damals noch mit den „Bio-Bikes“ 😅 – ab morgen beginnen wir hier (mittendrin) den RheinBurgenWeg. Heute drehen wir nur eine kleine Runde bis zum Deutschen Eck und frischen ein paar Erinnerungen auf…
2. Tag – 1. Tour: Von Koblenz nach Rhens
Wir wandern nicht den gesamten RheinBurgenWeg, sondern beginnen mit Etappe 7. Und diese startet nicht direkt im Ort, sondern am Aufstieg zur Gedenkstätte Rittersturz. Bis dahin lassen wir uns gemütlich vom Bus(Fahrer) 670 bringen. Dann geht’s los, bergauf zum Rittersturz, eine Gedenkstätte zur Erinnerung an eine Zusammenkunft von 11 Ministerpräsidenten, die 1948 hier den Zusammenschluss zur Bundesrepublik einläuteten. Wir genießen den ersten Blick von oben auf den Rhein, links hinüber zur Burg Ehrenstein. Das Wetter ist besser als vorausgesagt, selbst die Sonne gewinnt das eine oder andere Mal gegen die mächtigen Wolken. Nun begleitet uns das RheinBurgenWeg-Zeichen, aber auch das vom Jakobsweg. Immer wieder gibt es Aussichtsstellen auf den Rhein und bald entdecken wir auch die Burg Stolzenfels. Den Abstecher dahin müssen wir streichen, Mo-Mi Ruhetag. Schade! Auf dem höchsten Punkt der heutigen Tour, auf etwa 360 m Höhe, legen wir unsere Mittagsrast ein. Nun geht es abwärts, teils gemütlich durch Wald, dann entlang von Obstwiesen – fünf Äpfel wandern in meinen Rucksack – und schließlich auch nochmal auf einem recht steilen Pfad hinunter. Ein letzter kleiner Umweg führt uns noch zu einem Aussichtspunkt, zum Königsstuhl, mit einem Blick nach Rhens, unserem heutigen Ziel. Kurz danach sind wir auch schon am Rhenser Viehtor und schließlich beim Bäcker, draußen säuft ein Ochse Wasser aus dem Brunnen, drinnen genießen wir Kaffee und Kuchen …
4:03 h in Bewegung
6:11 h unterwegs
3. Tag – 2. Tour: Von Rhens nach Bad Salzig
Nach einem exzellenten Frühstück im Roten Ochsen schwingen wir den Rucksack auf den Rücken und folgen einem Tipp vom Wirt. Wir laufen zuerst zum Sauerbrunnen, hier füllen sich die Einheimischen kästenweise ihr Wasser ab. Wir geben uns mit einer Flasche zufrieden. Und dann steigen wir aufwärts, immer weiter und weiter. Nicht direkt steil, aber trotzdem schweißtreibend. Auf dem ersten Aussichtspunkt schauen wir nicht nur hinunter ins Tal, sondern direkt auch einem Weinbauern bei der Ernte zu. Bei der nächsten Aussicht erblicken wir auch wieder den Rhein, geteilt in vier Seen, so schlängelt er sich rund durchs Tal. Superschön. Das danebenliegende gleichnamige Lokal – Vierseenblick – hat noch geschlossen und so wandern wir weiter zum GedeonsEck, mit einem noch schöneren Ausblick. Wären nicht die lärmmachenden Handwerker gewesen, hätte man die Trinkpause als perfekt bezeichnen können. Kurz danach sind wir an der Seilbahn und ersparen unseren Knien den Abstieg nach Boppard. Der Sessellift bringt uns schwebend hinab. Unten am Rhein lassen wir uns beim Bäcker einen Obstkuchen schmecken und steigen gestärkt wieder in die Höhe. Diesmal aber echt steil! In der kleinen Eisenbolzhütte verschnaufen wir – im wahrsten Sinn des Wortes. Heute zeigt uns die Sonne, was sie drauf hat, wir sind alsbald froh, wieder durch den Wald, im Schatten hinunter nach Bad Salzig abzusteigen. Doch statt der Dusche im Hotel müssen wir noch ein Dreiviertelstündchen auf‘s Einchecken warten. Hätten wir das gewusst, hätten wir eine längere Pause beim letzten Aussichtspunkt gemacht und den Blick hinüber zu den „Burgen der feindlichen Brüder“ (Burg Sterrenberg und Liebenstein) etwas länger genossen …
3:57 h in Bewegung
6:31 h unterwegs
Na, das waren aber heute viele (wunderschöne) Pausen 👌
4. Tag – 3. Tour: Von Bad Salzig nach Sankt Goar
Nach einer lauten Nacht (Züge, Schiffe, Auto‘s) bin ich heute etwas unausgeschlafen. Das Frühstück verspätet sich auch, kein perfekter Tagesstart. Aber dafür perfektes Wetter! Die Laune erholt sich schnell und wir steigen hoch zum RheinBurgenWeg. Schweißtreibend von Anfang an. Abwechslungsreich von Anfang an. Hoch, runter, wieder hoch, enge Pfade, ausgesetzt und durch Seile gesichert, schöne breite Wege, wieder hoch, wieder runter, schattig und sonnig. Es wird heute ein Tag der Aussichten, eine schöner als die andere. Ich fotografiere sie alle. Es wird heute ein Tag mit Kultur am Wegesrand, Skulpturen, Gesichter an Bäumen und andere Gebilde, ich fotografiere das, was mir gefällt. Und es wird ein Tag mit der Tierwelt, da kommt ein Pferd daher, ein paar wunderschöne schwarze wuschelige Jungochsen galoppieren über die Weide und eine zutrauliche schwarze Katze schmust mit uns. Wir hören Eichelhäher, Grünspechte, den ZilpZalp und sogar den Gimpel, sie alle lassen noch ein paar Gesänge erklingen, die baldige Tagundnachtgleiche und das warme Wetter haben sie wohl verwirrt, in welcher Jahreszeit wir uns befinden. Als wir die Hälfte des Weges geschafft haben, sind schon viereinhalb Stunden vorbei. Ach herrjeee! Das kann ja heute spät werden! Das nächste Wegstück zeigt sich im Plan als gestrichelte Linie, nicht ganz ungefährlich. Bei Regen laufe ich so etwas definitiv nicht, ich werde in den nächsten Tagen darauf achten. Und das letzte Wegstück, das fordert noch mal alles, kurz nach dem Weinbergen geht es steil bergauf, Treppen, Kehren, Stufen. Lange hab ich mich nicht mehr so gefreut, oben anzukommen. Die zweite Hälfte hat nur zweieinhalb Stunden gedauert, war aber genauso schwer. Kurz geht’s an der Burg Rheinfels vorbei, ich habe keinen Blick mehr für sie, auch wenn sie die größte Burgruine am Rhein ist. Vielleicht morgen, denn da ist Ruhetag …
5:28 h in Bewegung
7:43 h unterwegs
5. Tag – Tour 4 – Ruhetag und Wanderung zur Loreley
Da ist er, der Ruhetag! Wir wollen das herrliche Sommerwetter nutzen und haben uns die sagenumwobene Loreley als Ziel auserkoren. Mit der Fähre setzen wir ans andere Ufer des Rheins hinüber und beginnen den Aufstieg zur Burg Katz. An dieser können wir nur vorüber laufen, sie ist privat und nicht zu besichtigen. Schade. Aber von oben erwischen wir ein paar schöne Ausblicke auf sie. Quer geht’s durch den Ort Heide und die daran anschließenden Wiesen, bis zum Besucherzentrum der Loreley. Nachdem wir genug Informationen eingesammelt haben, laufen wir schnurgerade zur Aussichtsplattform auf den Felsen, gehen dabei vorher noch in die Mythoshalle. Hier bekommen wir die Legende von der Loreley und auch die geschichtliche Entwicklung des Areals nahegebracht. Vorn auf der Plattform beobachten wir die Schlepp- und Schubkähne auf dem Rhein, wie sie sich durch die enge Schleife schieben. Total interessant. Der Rückweg führt uns erst durch den Kultur- und Landschaftspark, vorbei an mehreren Riesensteinen – der „Verhängnisvollen Schönheit“ und dem „Ein Stück vom Paradies“ – und danach steigen wir eine steilere Pfad-Variante wieder hinab in den Ort. Kurz am Rhein entlang, durch die kleine Altstadtgasse und dann lassen wir uns ein kühles Getränk im „Schiffchen“ servieren. Anschließend bringt uns die Fähre zurück über den Rhein. Hier drüben ist schon eine Menge Trubel, denn heute Abend gibt es den „Rhein in Flammen“. Und das werden wir uns nicht entgehen lassen…
6. Tag – 5. Tour: Von Sankt Goar zum Günderodehaus
Es regnet. Der Sommer scheint sein comeback beendet zu haben. Und so verkürzen wir den heute ohnehin schon kurzen Etappeplan noch weiter. Als gerade eine Regenpause einsetzt, ziehen wir los. Endlose Treppen schrauben uns in die Höhe, ein schöner Blick zurück auf Sankt Goar belohnt dafür. Es wird zuerst ein Weg der Ausblicke hinüber zum Loreleyfelsen, die dunklen Wolken bilden eine würdige Umrahmung. Später biegen wir einmal falsch ab und landen auf der Landstraße. Da es gerade wieder leicht zu nieseln beginnt, drehen wir nicht um, sondern laufen eben auf dem Asphalt ein zwei Kehren, bis wir in den Skulpturenweg einbiegen können. Trolle säumen nun unseren Pfad, einer beim Frühlingserwachen, einer von der Trollpost, der nächste ohne Furcht und Tadel, bis hin zum TrollusRex den Achten und der Frau TrollAmore. Und schon sind wir im und am Ziel, der Bushaltestelle am Günderodehaus. Es nieselt nun stärker, der Bus sammelt uns ein und bringt uns zurück nach Sankt Goar. Regentag kurz, aber optimal genutzt…
2:06 h in Bewegung
2:34 h unterwegs
7. Tag – 6. Tour: Von Oberwesel nach Bacharach
Heut heißt es wieder Koffer packen, wir fahren erst mit dem Bus nach Oberwesel und wandern dann nach Bacharach. Die Koffer sind dann hoffentlich mit uns im Ziel. So ein Gepäcktransport ist schon eine feine Sache. Der Herbst hat nun begonnen, es ist kühl, aber es regnet nicht. Also los. Und zwar richtig los. Jede Menge Treppen und steile Anstiege warten auf uns, bis wir schließlich bei der Burg Schönburg ankommen. Eine Burghotelanlage. Hier wohnt es sich sicher sehr interessant (und teuer). Wir wandern weiter. Und schummeln ein wenig, denn wir bleiben auf der Asphaltstrecke und sparen uns ein „Auf und Ab“. Immer weiter geht’s in Schleifen, von Aussicht zu Aussicht. Mal sehen wir den Rhein, dann die gegenüberliegende Burg Gutenfels bei Kaub, auch die mitten im Rhein liegende Burg Pfalzgrafenstein. Wir begegnen auch Heinrich Heine, naja eher seiner Aussicht, als er über den Rabbi von Bacharach schrieb. Wir wandern entlang von Weinhängen, mal mit hellen, mal mit blauen Trauben. Es wird geerntet, nicht überall, vielleicht fehlt noch das eine oder andere Oechsle. Eine Schleife lassen wir mal aus, natürlich ganz aus Versehen. Und schließlich erblicken wir Bacharach, unser Ziel. Treppab sind wir ganz schnell aus der Höh wieder unten angelangt. Und sind auch ganz froh darüber, dass die Tour heute nicht ganz so lang war, natürlich wegen unserer kleinen (unbeabsichtigten 😊) Abkürzungen. Die Koffer sind auch schon da …
3:29 h in Bewegung
4:49 h unterwegs
8. Tag – 7. Tour: Von Bacharach nach Trechtingshausen
Wenn Engel reisen! Gestern war noch regnerisches Wetter für heute angesagt, früh sagt die Wetter App sogar schon etwas Sonnenschein voraus, das passt. Es ist zwar kalt, aber dafür gibt es ja den Zwiebellook! Pünktlich um neun starten wir, wie immer geht’s zuerst bergauf, dieses Mal ohne, oder fast ohne Treppen. An der Burg Stahleck, heute eine Jugendherberge laufen wir nur vorbei. Auch heute bieten sich wieder einige Ausblicke an. Der zurück nach Bacharach, der auf das Obere Mittelrheintal und auch in das hintere Tal hinein. Wir umkreisen den Ort Medenscheid und schauen dann hinab auf die Burg Fürstenberg. Am gegenüberliegenden Ufer des Rheins liegen Lorch und Lorchhausen mit ihren gotischen Kirchen St. Bonifatius und St. Martin. Unser Weg führt nun hinunter ins Tal durch Oberdierbach hindurch und gegenüber wieder hinauf. Bald erreichen wir Niederheimbach und hier trennen sich unsere Wege. Beate und Gerd beenden hier planmäßig ihre Tour, ich ziehe noch weiter, vorbei am Märchenweg, ich begegne Dornröschen, Hase und Igel, dem Froschkönig und einigen weiteren. Und schon lasse ich den Ort hinter mir. Den Abzweig zur Burg Sooneck nehme ich auch noch dazu, es sind nur 300 Meter zusätzlich dahin (und 300 zurück). Imposant, aber ich bleibe draußen, nehme mir nicht die Zeit zum Besichtigen. Weiter gehts, und zwar nun straff nach oben, etwa 250 Höhenmeter. Kurz vor „oben“ lege ich auf einem Felsplateau eine Pause ein und genieße den Blick und die Sonne. Und dann stehe ich vor einem Aussichtsturm. Oben soll es einen Siebenburgenblick geben und den soll ich den beiden anderen mitbringen. Also bekämpfe ich meine Höhenangst und schaffe es tatsächlich bis obenauf. Und? Ich entdecke nur 3 Burgen, denn ich traue mich nicht, dort oben hin und her zu laufen. Auch die Fotos gelingen mir nicht richtig. Schnell wieder runter! Nun geht es noch ein paar Meter bergauf – hört das denn nie auf – aber dann stetig bergab. Ein Stündchen und ich erreiche den Bahnhof in Trechtingshausen. Auch mir reicht es nun, und mein Test für die nächste Treckingtour im Oktober „Kilometer plus Höhenmeter“ ist gelungen. Der Regionalzug bringt mich zurück nach Bacharach…
5:29 h in Bewegung
6:30 h unterwegs
9. Tag – Mit dem Schiff von Bacharach nach Bingen
Hatten wir gestern Glück mit dem Wetter, so haben wir heute Pech. Die letzte Wandertour für uns steht auf dem Plan, von Trechtingshausen nach Bingen. Wir ändern das kurzerhand um in eine Schiffstour auf dem Rhein, von Bacharach nach Bingen. Und so gleiten wir gemütlich auf dem Wasser dahin, statt im Dauerregen auf dem Wanderpfad zu leiden. Eine tolle Entscheidung. Wir genießen damit einen letzten Tag auf unserem RheinBurgenWeg und lassen die sieben Touren noch einmal in unserer Erinnerung Revue passieren, sehen so die letzten Highlights eben vom Rhein aus, statt auf den Rhein schauend. Die Burg Rheinstein, Reichenstein und Ehrenstein, den Mäuseturm von Bingen und das Niederwalddenkmal. Alles liegt im Dauerregen, im Dunst. Wir sitzen trocken und bereuen unsere Wahl überhaupt nicht. Die heiße Schokolade auf dem Schiff „Boppard“ kann ich wärmstens empfehlen …
Schiffstour ca. 90 min
