Die letzte Nacht, das letzte Frühstück, die letzte Wanderung „meines 66-Seen-Rundweges“, dann wird es Geschichte sein. Der Himmel weint, als ich losziehe. Regenjacke raus und aufpassen, dass die durch Pfützen fahrenden Autos mich nicht erwischen. Bald bin ich aber raus aus Brieselang und wieder in der Natur, am Havelkanal. Meine zwei Lieblingsvögel, der Pirol und die Mönchsgrasmücke begleiten mich. Und auch den Folgen von „Ziros“ begegne ich weiter. In den Waldstücken beobachte ich kritisch die Baumkronen über mir. Aber alles bleibt, wo es ist und ich entspanne mich. Der Regen hört auf und die Sonne kämpft sich durch die Wolken, mal hat sie Erfolg, dann wieder nicht. Die Abfahrtszeit des Zuges im Blick gönne ich mir heute nicht mal eine Pause, das Ziel zieht! Aber dann muss ich doch eine Zwangspause einlegen, aufgehalten vom Ordnungsamt. Die Sprengung einer alten Bombe im Wald vor Hennigsdorf. Ich harre aus, es dauert nicht lange, bis das Signal der Sprengung und etwas später der Entwarnung ertönt. Freundlich wird mir nun der Weg wieder freigegeben. Mein Schritt ist schnell, aber die Abfahrtszeit ist zu schaffen, letztlich fährt er ja stündlich. Ich lege mir schöne Musik ins Ohr, einen Ziel-Song. Mit einem (bestimmt einfältigen) Lächeln auf dem Gesicht laufe ich zum Bahnhof, groß prangt mir kurz davor ein Schild „ZIEL“ entgegen, wie für mich gemacht …
25. Juni 2025 – 66-Seen-Weg – Etappe 20 – Von Brieselang ins ZIEL nach Hennigsdorf
