Tag 1 – Von Cottbus nach Gallinchen
Endlich mal wieder eine Trekkingtour, eine kleine. Bei blauem Himmel und Sonnenschein beginne ich am Bahnhof in Cottbus. Nicht weit habe ich es heute, aber ich muss mich auch erst wieder daran gewöhnen, einen schweren Rucksack mit mir herumzuschleppen. Ich wähle den Weg durch den Branitzer Park, aber leider etwas unvorbereitet, ich sehe nichts weltbewegendes. Aber das war auch nicht meine Absicht, das hole ich mal in einer wärmeren Jahreszeit nach. Heut sind jedenfalls hier nicht viele Menschen unterwegs, zwei Pärchen, drei Hundebesitzer, vier Fahrradfahrer. Schon nach 10 km bin ich im Ziel. Morgen wird es nicht so leicht, da hätte ich jetzt noch nicht mal die Hälfte geschafft…
2:03 h in Bewegung
2:18 h unterwegs
Tag 2 – Von Gallinchen nach Spremberg
Ich folge heut der Spree, unentwegt. Und fast allein, bis auf einen Jogger, zwei Spaziergängern und drei Rehen. Achja, und zwei Schwänen, vielen Kranichen und Enten. Jemanden vergessen? Vielleicht den Biber, dessen Wirken ich überall entdecke. Ihn selbst sehe ich natürlich nicht. Die Spree verliert sich dann in der Talsperre Spremberg. Ich laufe am östlichen Ufer, es ist der E10-Ost. Ich kenne ihn noch vom Frühjahr, als ich den See für die Iron Lake Challenge umrundet habe. Er führt am unteren Ende abenteuerlich durch den Wald. Wären nicht immer die blau-weißen und rot-weißen Wegzeichen gewesen, man hätte nicht im mindestens gedacht, dass es ein Weg wäre. Und dann sogar ein Europawanderweg. So folge ich der Schnitzeljagd der Wegzeichen, klettere über umgestürzte Bäumme, hangle mich einen Berg runter zum Ufer, dann über eine Wiese, überquere schließlich die Landstraße und habe nun wieder die Sperre zurück, mal schmutzig braun, mal etwas sauberer, aber stetig neben mir. Bis ich in Spremberg ankomme, begleiten mich schon ein paar dünne Schneeflocken, also eher Schneeflöckchen …
4:44 h in Bewegung
5:25 h unterwegs
Tag 3 – Von Spremberg nach Weißkollm
Das ist heute „Pflicht“, keine „Kür“. Es wurde Schnee vorausgesagt, der Wetterradar strahlt rosa und rot. Aber ich habe ein Zeitfenster, welches ich nutzen möchte. Die Tour habe ich deshalb vereinfacht, sie führt heute nicht durch die Natur, sondern entlang der Land- und Nebenstraßen, immer mit der Möglichkeit, auf den Bus umzusatteln. Und so spule ich die Strecke ab, ein spannendes Hörbuch unterstützt mich. Die erste halbe Stunde lässt mich ahnen, wie nass auch Schnee machen kann, danach habe ich Glück, es bleibt trocken. Ich quere einige Dörfer, nun schon im Bautzner Kreis, lese von der afrikanischen Schweinepest, mache Pause im Buswartehäuschen, sammle Kilometer auf Fahrradwegen, einsam entlang vom Bernsteinsee, der im Nebel liegt, dann entlang der Kleinen Spree, schließlich auf dem Reitweg durch den Wald, über Wiesen und dann ist er wieder da – der Schnee. Und ich im Ziel, wahrlich keine Kür heute …
4:33 h in Bewegung
5:00 h unterwegs
Tag 4 – Von Weißkollm nach Crosta
Das ist heute „Pflicht“, keine „Kür“. Es wurde Schnee vorausgesagt, der Wetterradar strahlt rosa und rot. Aber ich habe ein Zeitfenster, welches ich nutzen möchte. Die Tour habe ich deshalb vereinfacht, sie führt heute nicht durch die Natur, sondern entlang der Land- und Nebenstraßen, immer mit der Möglichkeit, auf den Bus umzusatteln. Und so spule ich die Strecke ab, ein spannendes Hörbuch unterstützt mich. Die erste halbe Stunde lässt mich ahnen, wie nass auch Schnee machen kann, danach habe ich Glück, es bleibt trocken. Ich quere einige Dörfer, nun schon im Bautzner Kreis, lese von der afrikanischen Schweinepest, mache Pause im Buswartehäuschen, sammle Kilometer auf Fahrradwegen, einsam entlang vom Bernsteinsee, der im Nebel liegt, dann entlang der Kleinen Spree, schließlich auf dem Reitweg durch den Wald, über Wiesen und dann ist er wieder da – der Schnee. Und ich im Ziel, wahrlich keine Kür heute …
4:33 h in Bewegung
5:00 h unterwegs
Tag 5 – Von Crosta nach Bautzen
Die Schuhe sind getrocknet, auch dank eines Tipps meiner Freundin und dem damit verbundenen Einsatz eines Föns. Es schneit ganz leicht, als ich meine letzte Etappe beginne. Die Adria sehe ich nur ganz kurz durch einen Zaun, den Weg zum Strand habe ich nicht versucht, es sieht alles sehr abgeschlossen aus. Zuerst laufe ich nach Großdubrau zum Bäcker, da ich heute kein Frühstück zur Übernachtung hatte. Von einem leckeren, knusprigen Mehrkorncroissant und einem Smoothie gestärkt, gehts auf die Tour. Es sind heute viele Landstraßen dabei, aber auch ein eingeschneiter langer Radweg. Ich stapfe die ersten Fußspuren in den Schnee. Den längeren Pfad entlang der Talsperre lasse ich weg, er ist sehr rutschig. Schnell kehre ich um und bleibe auf der Straße. Ich will nicht auf den letzten Metern noch einen Sturz riskieren. Die Talsperre gehört zur Iron Lake Challenge Sachsen, da komme ich in einer wärmeren Jahreszeit noch mal her. Hinter Teichnitz biege ich dann aber doch ab und kehre zurück zur Spree, die mich nun durch die Seidau entlang bis zum Ziel begleitet. Und die Sonne lässt sich auch noch ein klein wenig sehen. Ich hab’s geschafft, die kleine Trekkingtour ist beendet. Die wieder nassen Wanderschuhe können nun in Ruhe trocknen und ich freue mich auf ein kleines Klassentreffen heute Abend in Bautzen…
3:31 h in Bewegung
4:02 h unterwegs
Tag 6 – Ein Vormittagsbummel zum Bahnhof
Nach einem wunderschönem Abend mit Freunden aus der Schulzeit und einem tollen Frühstück in einem tollen Hotel – der „Zur Alten Gerberei“ – laufe ich einmal quer durch die Altstadtvon Bautzen. Vorbei am schiefen Turm – dem Reichenturm, der lt. der Bautzener Webseite „bei einer Höhe von 56 m eine Neigung nach Nordwest von 1,41 m“aufweist. Es ist schön, mal wieder hier zu sein. Nun muss ich mich aber sputen, der Zug nach Dresden fährt pünktlich …