Tag 1 – Mit dem E-Bike zum Kummerower See
Ein sportliches Wochenende liegt vor uns mit dem alljährlichen Paddeln im Freundeskreis. Dieses Jahr wird auf der Peene gepaddelt und am Kummerower See gestartet. Damit heißt es heut für uns, von A nach B zu gelangen, mit dem E-Bike. Also starten wir gegen Zehn, das Rad mit den Wochenend-Gepäcktaschen beladen, die Regensachen griffbereit und die gute Laune und Vorfreude eingepackt. Zechlinerhütte, Diemitzer Schleuse, Fleether Mühle, Mirow – die Räder kennen den Weg und fahren motiviert und unentwegt vorwärts. Doch dann fallen die ersten Tropfen. Ja, damit wird das Regenradar bestätigt. Also Regensachen an und hoffen, dass es ein gemütlicher Regen bleibt. Er tut uns den Gefallen, sogar noch mehr, er hört recht schnell wieder auf. So können wir im Nationalpark Müritz, mitten in Speck unsere Mittagspause einlegen. Der „Fuchsbau“ ist geöffnet, schade, wir haben alles zum Essen und Trinken mit dabei. So belagern wir eine Bank. In Waren führt uns die Komoot-Route mitten durch den Hafen, immer wieder ein schöner Anblick, auch heute, umrahmt von dunklen Wolken. Weiter geht es durchs mecklenburgische Land, vorbei am Gut Ulrichshusen – da wo ich zum „Fasten und Wandern“ war – der Regen kehrt zurück, die Regensachen auch. In Malchin legen wir noch einen Rewe-Stop ein und dann sind wir schon fast da. Vorbei an Kummerow und seinen Heiden – den Film müssen wir mal wieder aus der Schublade holen – und dann sind wir am Ziel, in Verchen. Der Regen ist weg, aber eine steife Brise ist da. Genau wie alle Freunde, die bequem mit dem Auto angereist sind …
6:00 h in Bewegung
8:00 h unterwegs
Tag 2 – Paddeln auf der Peene
2 Kajaks und ein Dreier-Kanadier liegen bereit am Ufer des Kummerower Sees. Und sieben gutgelaunte Paddler stehen bereit, aufzubrechen in fremde Gefilde. Wir werden von „Onkel“ angewiesen, möglichst ufernah bis zum „Eingang“ der Peene zu paddeln, wir ziehen die mit modernen Klettverschluss versehenen Schwimmwesten über und werden in See geschoben. Natürlich hat jeder vergessen, ufernah zu paddeln und so kämpfen wir uns durch die Wellen bis hin zur Peene, die hier im Kummerower See durch den Zusammenfluss von Ostpeene, Westpeene und Teterower Peene entsteht. Und ganz ruhig fließt sie raus, alle Wellen sind plötzlich weg und wir gleiten dahin. Mit Rückenwind, bei Bilderbuchwetter. Die Schwimmwesten verschwinden im Boot. Viele Kilometer ruhige, wunderschöne Natur, recht gleichbleibend, mal mit Schilf eingerahmt, dann wieder bewachsene Holzpfähle, über uns ein Fischadler, vor uns mal zwei Schwäne, mal ein wegfliegender Kranich, da und dort ein unbeweglicher Reiher oder ein Komoran, immer wieder kleine Abzweigungen, mit meist noch nicht blühenden Seerosen bewachsen, alles ist Naturschutzgebiet, seit 2009 schon. Anlegen dürfen wir deshalb nur an zwei oder drei ausgewiesenen Rastplätzen. Wir wählen den Wasserwanderrastplatz Trittelwitz. Tische und Bänke sind vorhanden, viele ankernde kleine und größere Boote liegen an Steganlagen, es gibt eine große Wiese, ebenso sanitäre Anlagen. Perfekt, genauso wie unser schnell zusammengestelltes Büfett. Von Würstchen, Bouletten, Obst und Gemüse, Brötchen, Joghurt, Waffeln, Snacks, alles dabei, ebenso wie diverse Getränke. So gestärkt nehmen wir die zweite Hälfte der Tour in Angriff. Rückenwind und Strömung lassen uns viel zu schnell vorwärts kommen, wir hätten uns viel öfter treiben lassen sollen. Schon anderthalb Stunden zu zeitig sind wir im Ziel, in Demmin. Es war toll, so wie jedes Jahr, unser Paddeltreffen. Und diese Tour können wir auf jeden Fall weiterempfehlen …
3:35 h in Bewegung
4:49 h unterwegs
Tag 3 – Mit dem E-Bike durch die Mecklenburgische Schweiz
Nach einer sehr kurzen Nacht – hier in Verchen fand das jährliche Dorffest statt, genau vor unserer Pension, Lautsprecher volle Pulle, bis 2:45 Uhr nachts – also recht unausgeschlafen treffen wir uns zum Frühstück. Wir bleiben noch einen Tag, zwei fahren nach Hause, drei beginnen mit uns eine Fahrradtour. Bereits an der Fähre Aalbude trennt sich die Gruppe, denn diese fährt erst 10 Uhr. So radeln zwei entgegengesetzt um den Kummerower See, wir+eins warten auf den Fährmann. Schnell sind wir dann übergesetzt, sogar das D-Ticket gilt hier! Und dann beginnt eine wunderschöne Fahrt. In Malchin trennen wir uns von unserer Nummer Drei, sie radelt nach Kummerow und wir biegen ab in die Mecklenburgische Schweiz. Eigentlich gefällt uns ja jede Radtour, aber diese hier!?! Mal frei nach Schneewittchen‘s Spiegel: Diese hier war noch tausendmal schöner als sonst. War es das herrliche Wetter mit den weißen Wölkchen am blauen Himmel, war es das auf und ab durch die Schweiz, war es der fantastische Weitblick, die schönen Radwege, war es …? Wahrscheinlich einfach die Summe von allem. Im Gutspark von Bristow legen wir die Mittagspause ein. Dann beginnen wir wieder, die Kirchen am Rande der Tour zu besichtigen. Die in Bristow ist wohl die älteste protestantische Dorfkirche in Mecklenburg. Die in Teterow, die Stadtkirche St. Peter und Paul kommt als typischer Bau der norddeutschen Backsteingotik daher, genau wie die Dorfkirche in Hohen Mistorf. In Groß Markow ließ der damalige Gutsherr Theodosius von Levetzow, der Domkapitular von Magdeburg und Halberstadt 1840 die gotische Saalkirche erbauen. In Lelkendorf finden wir keine Kirche, aber ein Schloss, toll aussehend und mit Ferienwohnungen bestückt. In Neukalen schließt sich die Runde und wir radeln wieder wie zu Beginn durch das Peenetal bei Salem – eine Augenweide. Die Fähre setzt uns wieder über und wir kommen pünktlich an. Pünktlich, um noch leckere Fischbrötchen zu ergattern …
Höhepunkt heute? Kurz vor Teschow kamen wir an einer Weide vorbei, auf der gerade ein Kälbchen zur Welt gekommen war. Wir erlebten die ersten wackligen Schrittchen und die Versorgung durch Mama Kuh, unermüdlich wurde es abgeschleckt. Ja, tausendmal schöner war heute die Tour …
4:36 h in Bewegung
8:07 h unterwegs
Tag 4 – Mit dem E-Bike zurück nach Rheinsberg
Das Sportwochenende ist zu Ende, wir müssen also wieder von B zurück nach A. Es soll nicht die gleiche Strecke sein, also wird es etwas länger und wir planen am Westufer der Müritz entlang zu fahren. Aber zuerst ist der Weg der gleiche wie am Freitag bei der Hintour. Bis nach Malchin. Nur in Kummerow weichen wir ab, wollen schnell noch mal nach den Heiden schauen. Natürlich finden wir keine. Der Film wurde ja auch nicht hier gedreht, sondern größtenteils auf der Insel Rügen, bei Putbus, in Vilmnitz. Aber wir finden einen idyllischen Zeltplatz am Hafen, ein Schloss und einen Schlossgarten. Alles super gepflegt. Die anschließenden Kilometer spulen wir routiniert ab, durch eine wunderschöne Landschaft, mecklenburgische Schweiz und die Müritz, bei hochsommerlichen Temperaturen. Mit Wehmut denke ich an die Regentropfen vom Freitag zurück, ein paar davon wären jetzt nicht schlecht! Mit Rollmops und frischen Brötchen aus Malchin legen wir die herrschaftliche Mittagsrast ein, auf einer Bank genau vorm Schloss Ulrichshusen. Wenn schon, denn schon. In Klink, neben dem Schloss – ich vergesse zu fotografieren – genießen wir ein Eis, im Hafen von Röbel gibt es etwas zu trinken und schließlich in Zempow, vorm schon geschlossenen „Einladen“ plündern wir die letzten gemüselastigen Reste aus der Fahrradtasche. Viel Zeit haben wir uns heute gelassen, auf unserer Rückfahrt. Die letzten Kilometer, den schattigen herrlichen Fahrradweg nach Flecken Zechlin, den in der Sonne liegenden bis Dorf Zechlin und letztlich den sanierten bis zurück nach Rheinsberg, die alle fahren wir mit höchster Unterstützung, im Turbogang. Der letzte „Balken“ wird echt ausgereizt …
6:50 h in Bewegung
9:39 h unterwegs