Den Regen nachts schien es nicht gegeben zu haben, ein vorbeiziehendes Gewitter dagegen schon. Alles richtig gemacht mit dem Hotel, erst recht, als ich das ausgezeichnete Frühstück genieße. Kurz vor acht bin ich startbereit, der Templiner See wartet auf mich. Warum eigentlich ist der Templiner See in Potsdam statt in Templin? Naja, dort heißt er ja Templiner Stadtsee. Zurück zum hier und jetzt. Die Fähre setzt mich für 50 Cent wieder über die Caputher Gemünde und der Weg beginnt, kurz hinterm Wentorfgraben biege ich ab und bin am Ufer, vorerst an dem vom Petzinsee, idyllisch, ruhig, mit Morgensonne. Diese soll heute eigentlich kaum vorrätig sein, aber scheinbar weiß sie davon nichts, sie kämpft sich immer mal wieder durch. Tatsächlich quere ich heute einen Campingplatz, auf dem ich voriges Jahr ein Weinfass bewohnte. Ich schlendere direkt am Ufer lang, bewundere manch schönen Dauerstellplatz – mit prächtigen Blumen – und schwelge in Erinnerungen. Ja, damals, bei der Haveltour, hachjaaa. Recht schnell bin ich dann drin in Potsdam. Eine herrliche Stadt, aber wenn ich nur mal schnell da lang wandern will, hatte ich doch ein paar Befürchtungen vor den Straßenschluchten. Unnötig, ich bahne mir meinen Weg recht ufernah, und haste nicht gesehen, bin ich schon durch die Templiner Vorstadt durch und raus aus der Stadt. Aah, Templiner Vorstadt, ein Bezug zum Seenamen. Oder auch umgekehrt. Ich überquere die Landstraße und nehme den Fontane Weg F6 durch den Wald. Und bin alleine, mit den Bäumen, vielen friedlichen, aber nervenden „Gnitzen“ und echten Höhenwegen. Letzteres völlig unerwartet hier im Flachland. Unter mir rauscht der Straßenverkehr, dahinter schimmert ab und zu der See durch die Bäume. In Templin (!) lege ich meine Mittagspause ein, in Caputh will ich Einsteins rotes Sommerhaus besichtigen, das geht aber nur am Wochenende – verrät mir ein Schild – und so bleibt mir nur das Weiterlaufen. Und mir bleibt ein riesengroßes Softeis aus einem Vorgarten, vom Softeispinguin, echt lecker! Ich lasse es mir schmecken, auf der Rentnerbank, bis 11 Uhr sitzen hier dieselbigen, verrät mir (wieder) ein Schild. Welch Glück, es ist kurz nach Eins und ich übe schon mal – das sitzende Rentnerinnendasein. Kurz danach bin ich rum um meinen 18. See, den achtzehngrößten laut Challenge. Aber eigentlich ist es der See auf Platz 20, denn der Werbellinsee (Platz 14) fehlt (noch) in der Challenge und der Gülper See (Platz 16) lässt sich durch die Havelauen nicht umrunden, jedenfalls nicht im Guten …
4:28 h in Bewegung
5:23 h unterwegs