Kann Wandern eine Sucht sein? Ja, kann! Weshalb sollte man sonst auf die Idee kommen, bei strömenden Regen loszulaufen? Geplant ist geplant und die Fahrt in den Spreewald zum Spreewaldmarathonwochenende lässt sich auch nicht verschieben. Ziel heute ist meine 6. See-Umrundung bei der Iron-Lake-Challange. Um den Senftenberger See, einen rund 1.300 qm großen künstlichen See, der jedoch bereits 1972 fertig geflutet war. Anders als die meisten Seen der Lausitzer Seenkette, die sich noch im „Flutungsmodus“ befinden. Hier ist alles seit vielen Jahrzehnten „fertig“. Und so beginne ich mit Winter- und Regensachen eine kalte, nasse Wanderung auf dem Fahrradweg, den Spruch vom „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur …“ im Kopf, vielleicht hilft‘s. Kapuze tief runtergezogen, Hände in den Taschen, Hörbuch im Ohr und Rucksack mit Wechselsachen auf dem Rücken. Es gibt über die erste Hälfte der Uferwanderung nicht wirklich viel zu berichten, bis darauf, dass der stetige Regen sich langsam zur Haut vorarbeitet, vielleicht doch nicht ganz die richtige Kleidung? Wechselsachen im Rucksack? Nee, mir ist viel zu kalt, um mich umzuziehen. Dann, nach 10 km hört der Regen auf. Aber es gibt auch über die zweite Hälfte der Tour wenig zu berichten. Schritt, Schritt, Schritt. Mechanisch. Kurze Halts für Fotos, nicht allzu oft. Das Hörbuch rettet, ich lasse mich von Leander Lost ins portugiesische Fuseta entführen, dort herrschen wenigstens sommerliche Temperaturen. Die Seebrücke lasse ich aus, obwohl sich inzwischen sogar die Sonne sehen lässt. Wärmen kann sie mich aber nicht wirklich, das übernimmt das Auto auf der Fahrt in die Pension und die anschließende heiße Dusche. Der viertgrößte See und meine sechste Umrundung ist nun Geschichte, eine recht nasse …
3:24 h in Bewegung
3:39 h unterwegs